Herausforderung für Stadt, Tourismus und Umwelt
Calpe, 15. Juli 2025
Die Rückkehr der Wildschweine nach Las Salinas de Calpe sorgt mitten in der Touristensaison für Aufsehen. Ein neues Rudel von mindestens zehn Tieren wurde nahe des LIDL-Supermarktes gesichtet. Während die Anwohner alarmiert sind, bereitet die Regionalregierung Maßnahmen zur Eindämmung vor.
Warum tauchen Wildschweine in Calpe auf?
Wahrnehmung des Bebens
Die Anwesenheit von Wildschweinen in städtischen Feuchtgebieten wie Las Salinas ist kein Zufall. Laut Experten verlassen die Tiere bei Dürreperioden ihre natürlichen Lebensräume, um in der Stadt nach Wasser und Nahrung zu suchen. Das erklärt, warum das neue Rudel nur vier Monate nach der letzten Populationskontrolle wieder auftaucht.
Interessant ist, dass es sich bei Wildschweinen um sogenannte synanthrope Arten handelt – also Tiere, die sich an das Leben in der Nähe des Menschen anpassen. Sie folgen einer sozialen Struktur, die von einer Matriarchin geleitet wird. Dieses dominante Weibchen hemmt über Pheromone sogar die Fortpflanzung anderer Weibchen in der Gruppe.
Gefahr für Verkehr und Gesundheit
Die wachsende Wildschweinpopulation in Calpe stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Es drohen:
und die Übertragung von Krankheiten auf Haustiere.
Verkehrsunfälle durch plötzliche Wildwechsel,
mögliche Angriffe auf Menschen, insbesondere bei Konfrontationen,
Aus diesem Grund führte die Stadt Calpe im Februar eine gezielte Kontrollmaßnahme durch, bei der zehn Tiere erlegt wurden. Diese Eingriffe werden nun durch ein neues regionales Jagddekret erleichtert.
Erneut Wildschweine in Calpe
Calpe Magazin

Neue Maßnahmen im Wildtiermanagement
Das kürzlich verabschiedete Dekret für Jagdverwaltung und Populationskontrolle erlaubt flexiblere Techniken, verlängerte Jagdzeiten und den Einsatz moderner Technologien wie Wärmebildkameras. Außerdem werden lokale Gemeinden stärker eingebunden und finanziell unterstützt – mit einem Gesamtbudget von 900.000 Euro.
Wichtige Neuerungen:
Aufhebung der Fangquoten in Gebieten mit Überpopulation,
Genehmigung kollektiver Jagden, auch in städtischen Gebieten,
Förderung von lokalen Kontrollplänen.
Ökologische und touristische Dimension
Das Problem hat auch eine ökologische Seite: Die zunehmende Urbanisierung verdrängt Wildtiere aus ihren Lebensräumen. Gleichzeitig lockt das Tourismusgebiet Calpe Millionen Besucher an, was den Raum für Wildtiere zusätzlich einschränkt.
Doch Wildschweine sind anpassungsfähig. Sie nutzen die günstigen Bedingungen – Müll, offene Gärten, Wasserstellen – und siedeln sich dauerhaft an. Damit entsteht ein Spannungsfeld zwischen Artenschutz, Sicherheitsinteressen und Tourismuswirtschaft.
Wichtige Tipps für Anwohner und Urlauber
Wer in der Region lebt oder Urlaub macht, sollte einige Regeln beachten:
Im Notfall: Polizei oder Wildtiernotruf verständigen. Hier die wichtigen Notfallnummern
Keine Wildschweine füttern! Das verstärkt ihr Stadtverhalten.
Müll sicher verschließen und keine Essensreste draußen lagern.
Bei Begegnungen: Ruhe bewahren, langsam zurückziehen, nie bedrängen.
Biologen wie Rosa Más setzen sich außerdem für ethische Managementmodelle wie die Sterilisation ein, um die Population langfristig zu kontrollieren.
Balance zwischen Mensch und Natur finden
Die Wildschweine in Las Salinas de Calpe sind kein Einzelfall, sondern ein Symptom für die zunehmende Nähe zwischen Wildtier und Stadt. Lösungen müssen nicht nur kurzfristig die Sicherheit erhöhen, sondern auch langfristig ökologische Verantwortung zeigen. Mit Hilfe moderner Technologien, finanzieller Unterstützung und Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung kann eine nachhaltige Koexistenz gelingen.
Quelle: Calpe Magazin
Hinweis: Alle Angaben in diesem Bericht erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen wird keine Haftung übernommen.