Calpe beendet nach acht Jahren die Elektrofahrzeugflotte des Bürgermeisteramts
Die Stadt Calpe hat beschlossen, die Elektrofahrzeugflotte des Bürgermeisteramts nach acht Jahren nicht weiterzuführen. Die Bürgermeisterin Ana Sala gab bekannt, dass der bestehende Leasingvertrag für die umweltfreundlichen Fahrzeuge nicht verlängert wird. Stattdessen plant die Stadtverwaltung, ab November des kommenden Jahres auf alternative Antriebsarten umzusteigen. Die endgültige Entscheidung über die neuen Fahrzeugtypen – ob Benzin, Diesel oder alternative Technologien wie Wasserstoff – soll durch die städtischen Techniker getroffen werden.
Ein Vorfall als Wendepunkt
Ein wesentlicher Grund für diese Entscheidung war ein Vorfall, bei dem eines der städtischen Elektrofahrzeuge beim Ladevorgang auf der Avenida Ifach direkt vor dem Rathaus in Brand geriet. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden, doch der Vorfall führte zu einer Neubewertung der Risiken und Vorteile der Elektromobilität im öffentlichen Fuhrpark.
Laut Ana Sala war dieses Ereignis ein „ausschlaggebender Faktor“, um über alternative Antriebe nachzudenken. Dabei betonte sie, dass die endgültige Wahl der Antriebstechnologie von den zuständigen städtischen Technikern getroffen werde, da diese über die nötige Fachkompetenz verfügen.
Fossil oder Alternativ?
Horst Moser
Zukunft der Mobilität in Calpe?
Während viele europäische Städte auf eine nachhaltige Mobilitätswende setzen und ihre Flotten auf Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge umstellen, geht Calpe einen anderen Weg. Die Entscheidung, zunächst auf konventionelle Technologien zurückzugreifen, sorgt für Diskussionen. Kritiker werfen der Stadtverwaltung vor, sich von den Zielen der Dekarbonisierung zu entfernen, die im Rahmen europäischer Klimaziele bis 2030 erreicht werden sollen.
Gleichzeitig hält die Stadtverwaltung an dem Standpunkt fest, dass Sicherheit und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen müssen. Die Analyse der städtischen Techniker soll sicherstellen, dass die neuen Fahrzeuge sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll eingesetzt werden können.

Elektromobilität und ihre Herausforderungen
Elektrofahrzeuge gelten als umweltfreundlich, da sie keine direkten CO2-Emissionen verursachen. Doch insbesondere in Regionen mit unzureichender Ladeinfrastruktur oder bei technischen Problemen können sie auch Nachteile mit sich bringen. Der Vorfall in Calpe zeigt, dass Ladevorgänge nicht immer reibungslos verlaufen und Sicherheitsrisiken bestehen können.
Trotzdem setzen viele Städte auf Elektromobilität. Großstädte wie Madrid oder Barcelona investieren verstärkt in den Ausbau von Ladesäulen und nachhaltigen Mobilitätskonzepten. Die Entscheidung von Calpe, vorerst auf alternative Technologien umzusteigen, wirft deshalb Fragen nach der langfristigen Strategie der Stadtverwaltung auf.
Ein Blick in die Zukunft – Chancen und Risiken
Die Stadt Calpe steht nun vor der Herausforderung, eine nachhaltige und sichere Lösung für ihren Fuhrpark zu finden. Die Auswahl zwischen fossilen Brennstoffen, Elektrofahrzeugen oder Wasserstoffantrieben wird die zukünftige Umweltbilanz der Stadt maßgeblich beeinflussen.
Städte wie Valencia haben gezeigt, dass ein Mix aus Elektro- und Wasserstofffahrzeugen die Vorteile beider Technologien vereint: geringe Emissionen und hohe Reichweiten. Ob Calpe diesem Beispiel folgen wird, bleibt abzuwarten.
Entscheidung mit Signalwirkung
Die Abkehr von der Elektromobilität im öffentlichen Fuhrpark Calpes markiert einen Wendepunkt in der Stadtpolitik. Ob dies ein Rückschritt in Sachen Nachhaltigkeit oder ein notwendiger Schritt zur Sicherstellung der Sicherheit ist, wird die Zukunft zeigen. Fest steht jedoch, dass die Entscheidung über die neuen Fahrzeugtypen ein wichtiges Signal für die Mobilitätsstrategie der Stadt setzt.
Weitere Informationen zur Mobilitätswende in Europa finden Sie hier
Fotoquelle: Sora KI